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Was ist ein Pufferlager?

Puf­fer­la­ger wer­den grund­sätz­lich zwi­schen zwei Pro­zess­stu­fen ein­ge­set­zt, die un­ter­schied­lich schnell ab­lau­fen. Sinn ist der rei­bungs­lo­se Ab­lauf von Pro­duk­ti­on, Kom­mis­sio­nie­rung oder Aus­lie­fe­rung so­wie die Kos­ten­ver­mei­dung.

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Es gibt viele Gründe, warum Unternehmensprozesse ins Stocken geraten können. Die Materialzufuhr oder die Belieferung mit Bauteilen und Halbzeugen für die Produktion wird durch die Marktlage oder die Zulieferer verzögert. Man denke dabei zum Beispiel an Just-In-Time (JIT)-Anlieferung bei Automobilherstellern oder Kanban-Systeme in Betrieben. Eine leichte Beeinträchtigung kann hier zum Produktionsausfall führen und sofort beträchtliche Kosten verursachen. Aber auch die Marktnachfrage kann plötzlich oder auch saisonal zunehmen oder abfallen. Dies kann insbesondere bei Schnelldrehern und Gewinnerprodukten sofort zum Problem werden. Manchmal können auch aus zeitlichen oder organisatorischen Gründen Lagergüter nicht sofort weiterverarbeitet werden. Da einzelne Produktionsstationen meist nur ein bestimmtes Kontingent an Lagergütern aufnehmen können, müssen diese zwischengelagert werden. Darüber hinaus können natürlich auch technische Probleme an Anlagen, plötzlich ausgefallene Mitarbeiter, etc. zur Beeinträchtigung der Produktionsmenge führen. In all diesen Fällen kann ein oder mehrere Puffer- bzw. Zwischenlager den potenziell immensen Schaden abwenden.

Wo werden Pufferlager eingesetzt?

Ein Pufferlager wird zwischen zwei aufeinanderfolgenden Prozessstufen eingerichtet, die unterschiedlich schnell ablaufen, um Schwankungen und Störungen aufzufangen. Denn Unterbrechungen kosten Zeit, Produktivität und dadurch meist viel Geld. Um einen reibungslosen Prozess zu gewährleisten, müssen die einzelnen Güter sicher und leicht auffindbar gepuffert bzw. im Lager verstaut werden. Dabei werden ihnen meist keine festen Lagerplätze zugeordnet. Das Pufferlager ist also ein vorübergehender Aufbewahrungsort für Güter (Kurzzeitlager). Die Pufferung findet jeweils vor dem nächsten Prozessschritt, beispielsweise der Produktion, Weiterverarbeitung, Kommissionierung oder der Auslieferung, statt. Ereignet sich z. B. eine Störung im ersten Prozessschritt, kann die darauffolgende Anlage im nächsten Prozessschritt mit Nachschub aus dem Pufferlager weiterarbeiten. Kommt der zweite Prozessschritt zum Erliegen, kann die erste Produktions-Anlage das Pufferlager wieder auffüllen. Dadurch ist eine Reserve in beide Richtungen vorhanden. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Artikel im Puffer störungslos einer nachträglichen Prüfung unterzogen werden können. Auch können eilige Bestellungen einfacher gehandelt werden, da die Artikel dann aus dem Puffer entnommen und an der normalen Produktion vorbeigeschleust werden. Nachteilig ist, dass Pufferlager in der Intralogistik zusätzliche Kosten erzeugen. Neben der Anschaffung von Regalen und Lagertechnik benötigen sie auch Platz und erzeugen einen zusätzlichen Organisationsaufwand. Unabhängig davon, ob das Kurzzeitlager manuell oder automatisch bestückt wird, steigt der Aufwand, da der Umweg über den Lager-Puffer integriert werden muss. In Logistikzentren ist es häufig notwendig einen Lagerpuffer bereitzuhalten, um schnell auf kurzfristig eingehende Eilaufträge reagieren zu können. Besonders im E-Commerce kann auf Pufferlager in der Intralogistik kaum verzichtet werden, da einzelne Produkte u. U. rasch reißenden Absatz finden und der Nachschub gesichert werden muss.

Wie gestaltet man ein Pufferlager?

In den meisten Fällen wird das Pufferlager in der Intralogistik so ausgelegt, dass es im normalen Betrieb weder leer noch randvoll ist. Es ist stark abhängig von der Produktart, muss aber in jedem Fall platzsparend konzipiert werden. Für jeden Lager-Puffer muss separat über die Größe entschieden werden, um langfristig die niedrigsten Kosten zu erhalten. Je kleiner der Puffer, desto geringer die Kosten, aber dafür ist er auch umso schneller aufgebraucht. Kommt es zu einem Prozessstillstand entstehen wiederum extrem hohe Kosten. Entscheidende Parameter für die Konzeption sind daher besonders die Größe, erreichte Produktionssicherheit und die Kosten. Pufferlager können als Blocklager (ohne Regale) oder mit Regalen z. B. als Einfahrregal bzw. als Palletten-Durchlauf-Regalsystem (PDS) mit Shuttle-Unterstützung oder auch als Umlaufregal ausgelegt werden. Dabei kann das Kurzzeitlager manuell oder auch automatisch bestückt werden. PDS arbeiten nach dem FiFo-Prinzip (First in – First out) und sorgen daher dafür, dass Produkte nicht zu lange gelagert werden. Für Kartons und Behälter eignet sich aufgrund seiner einfachen Gestaltung in vielen Fällen insbesondere das Fachbodenregal für Pufferlager. Vorteile sind, dass es von allen Seiten beschickt werden und einfach individuell angepasst werden kann. In Umlaufregallagern (Karussell- und Paternosterregallager) lassen sich Artikel auf kleinstem Raum verstauen. Sie arbeiten nach dem Ware-zu-Mann-Prinzip und sind in vielen unterschiedlichen Varianten erhältlich. Mit ihnen sind kurze Zugriffszeiten und hohe Umschlagsleistungen erreichbar. Die Anpassungsfähigkeit an ein geändertes Sortiment ist aber gering. Zudem wird es meist bei kontinuierlichem Auftragseingang eingesetzt.

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