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Problemen im Lagerhaus durch Sommerhitze vorbeugen

Hohe Außentemperaturen schaffen vielfältige Probleme im Lager. Mit der Überwachung der Temperaturen und Luftfeuchte und den entsprechenden Gegenmaßnahmen kann Schäden vorgebeugt werden.

Ratgeber & Wissen

Hohe Temperaturen im Sommer können in einem Lagerhaus zu einer Vielzahl von schwerwiegenden Problemen führen, denen allerdings vorgebeugt werden kann. Sowohl hohe Temperaturen als auch die Luftfeuchte können die gelagerten Waren wie z. B. Lebensmittel und Arzneimittel zerstören, den Lagermitarbeitern gesundheitlich zusetzen und die Stromrechnung empfindlich in die Höhe treiben. 

Beeinträchtigte oder gar zerstörte Güter führen wiederum zu weiteren Problemen. Sollte die Ware ausgeliefert werden, sinkt berechtigterweise die Kundenzufriedenheit. Allerdings kann beeinträchtigte Ware auch zu Lieferschwierigkeiten führen, wenn zu spät erkannt wird, dass die Artikel unbrauchbar sind.  

Kontrolle von Temperatur und Luftfeuchtigkeit in der Lagerhalle

Zur Beeinflussung der Temperatur und Luftfeuchte im Lager insbesondere bei Sommerhitze gibt es viele Möglichkeiten. Bei einfachen Lagern können je nach Lagergut einfach Türen mit Fliegengittern zur besseren Durchlüftung eingebaut werden. Weitere Lösungen sind der Einsatz von größeren industriellen Deckenventilatoren oder auch Klimaanlagen. Zudem sollte auch die Lagerhalle gut isoliert sein. 

Bei Kühllagern und klimatisierten Lagern für verderbliche Lebensmittel (1) und Arzneimittel (2) ist unbedingt die strikte Überwachung des Klimas sprich von Temperatur und Luftfeuchtigkeit notwendig. Selbst in Lagerhallen mit moderner Klimatechnik können Temperaturzonen um einige Grad variieren. Durch hohe Temperaturen und eine hohe Luftfeuchtigkeit bzw. Schwankungen der Parameter können Lebensmittel verderben und sich die chemische Struktur der Arzneimittel ändern. Dadurch kann die Wirksamkeit der Pharmazeutika verloren gehen oder giftige Nebenprodukte können sogar zu Schäden bei Patienten führen. Die Grenzwerte für die Parameter richten sich stark nach den einzelnen Produkten. Für die Kontrolle müssen Überwachungs- (Messtechnik) und Regelungselemente integriert werden. Für die Messung, Überwachung und Dokumentation von Umwelteinflüssen wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit können z. B. die Datenlogger (mit Sensoren und Speicher) des Herstellers Tec4Med eingesetzt werden. Ein SmartHub fungiert dabei als Gateway für Beacons (Datenlogger mit Sensoren) zur automatischen Erfassung von Daten und Übertragung in eine Cloud-Software. Die gewonnenen Daten können im Browser oder auch in einer App dargestellt werden. Die Datenlogger mit Speicher und Sensoren können dabei an verschiedenen Stellen im Lagerhaus oder auch auf Kisten, Paletten, Container oder Lkw angebracht werden. Um den GDP- oder HACCP-konformen Versand von temperaturempfindlichen Gütern zu garantieren kann auch dort das SmartHub genutzt werden. So ist die Temperaturanzeige als auch die Überwachung wichtiger Parameter überall einfach möglich. 

Angenehme Arbeitsatmosphäre für Mitarbeiter schaffen

Ergonomische Arbeitsplätze sind nicht nur wünschenswert, sie sind mittlerweile auch durch das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) und die Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) gesetzlich vorgeschrieben (4). Hitze am Arbeitsplatz kann das Wohlbefinden von Mitarbeitern stark beeinträchtigen und sogar zum Hitzekollaps führen. Laut ArbSchG muss der Arbeitgeber Arbeitsplätze, die Arbeitsstätte und Arbeitsumgebungsbedingungen so gestalten, dass Arbeitsunfälle und arbeitsbedingte Erkrankungen verhindert werden und die Sicherheit am Arbeitsplatz gesteigert wird. Zudem ist er zur menschengerechten Gestaltung der Arbeit (§§ 2, 3 ArbSchG) bzw. Arbeitsabläufen verpflichtet. In der 2016 umfassend geänderten Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) wird Ergonomie nun zudem wörtlich erwähnt. Der Arbeitgeber muss die Maßnahmen nach ArbStättV § 3 Absatz 1 durchführen und bei der Arbeitsplatzgestaltung neben modernen technischen Lösungen, Hygiene, Arbeitsmedizin auch ergonomische Anforderungen berücksichtigen. 

Backup-Generatoren und Kühlsystem

Natürlich sollte das Kühlsystem häufig kontrolliert und gewartet werden. Auch hier sind die Überwachung der Betriebsparameter sowie Temperaturanzeigen und ein Alarmsystem bei Abweichungen dringend anzuraten. Um Stromausfällen vorzubeugen, muss das Lager Backup-Generatoren besitzen, damit die Güter nicht beschädigt werden. Kühleinheiten wie industrielle Gefrierschränke sollten weit entfernt von schlecht isolierten Gebäudebereichen aufgestellt werden. 

Stromeinsparung in Kühllagern bzw. klimatisierten Lagerhäusern

Die Klimatisierung von Lagern bzw. Kühlaggregate von Kühllagern brauchen besonders im Sommer sehr viel Strom. Allerdings existieren Möglichkeiten den Stromverbrauch zu senken. Beim Bau von Kühllagern sollte unbedingt an Kälteschleusen für die An- und Auslieferung der Ware gedacht werden. Zudem sollte häufiges Tür- und Toröffnen vermieden werden. Natürlich muss das Lagergebäude rundum isoliert werden, damit weniger Wärme in das gekühlte bzw. klimatisierte Lager eindringt. Das Dach einer Lagerhalle kann sich im Sommer extrem aufheizen, daher ist ein hellgefärbtes bzw. reflektierendes Dach zu empfehlen. Auch eine Sprinkleranlage bzw. Dachbegrünung (5) können helfen die Temperaturen auf dem Dach zu senken. Die Wirkung kann zudem noch durch schattenspendende Bäume in der Lagerhausumgebung gesteigert werden. Wärmespeichersysteme mit Photovoltaik könne den Stromspitzenbedarf in Kühllagern um bis zu 90 Prozent reduzieren und so zu enormen Stromeinsparungen führen. Die Technologie ermöglicht es laut PV Magazin, "mit Photovoltaik erzeugte Energie in Kühlanlagen zu speichern und einzusetzen, um die Nutzung von Energie zu verzögern und Energiekosten zu senken"(6).  

Nutzung von Luftentfeuchtern

Um die Temperatur in den Arbeitsbereichen für die Mitarbeiter zu senken, bietet es sich an, den Einsatz von Klimaanlagen mit Luftentfeuchtern zu kombinieren. Dies steigert die Kosteneffizienz der Klimatisierung. Die Senkung der Luftfeuchtigkeit kann die gefühlte Temperatur bedeutend senken. 

Kontrolle der Lagerbestände

Bestehende Überbestände an Lagergut sollten unbedingt abgebaut werden. Je weniger Bestand gekühlt werden muss, desto besser. Allerdings müssen natürlich die Lagerpufferstände eingehalten werden, damit nach wie vor die Lieferfähigkeit erhalten bleibt. In klimatisierten Lagerhäusern sollten nur Produkte gelagert werden, die die realen Klimabedingungen der Halle im Sommer aushalten. Zur Temperaturüberwachung eignen sich auch Thermo-Label (Temperaturindikator-Label). Bei einer bestimmten Grenztemperatur ändern diese Label die Farbe. Auf der anderen Seite sollten Label eingesetzt werden, die höhere Temperaturen in Lagerhallen auch aushalten. Dafür werden häufig Thermotransferlabel mit einer Beschichtung aus Polypropylen, Polyester oder Polyamid eingesetzt. Eine weitere Möglichkeit sind oberflächenbeschichtete Thermodirektetiketten. 

Für die Lagerung müssen unbedingt temperaturbeständige Lagerboxen z. B. aus Kunststoff eingesetzt werden. BITO bietet ein umfangreiches Sortiment an entsprechenden Kunststoffbehältern an, die auch für den Transport geeignet sind. 

Checkliste: Was ist im Hochsommer im Lager zu beachten?

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Literatur:

1 BITO Fachwissen, So lagern Sie Lebensmittel richtig: Hygienische Nahrungsmittel- und Kühllager, Link 

2 BITO Fachartikel, Aufbau und Besonderheiten von Pharmalagern, Link 

3 Tec4Med, Temperaturüberwachung des Warenlagers als Service, Link 

4 BITO Fachwissen, Ergonomie und Arbeitssicherheit im Lager, Link 

5 Dachbegrünung die natürliche Klimaanlage für Ihr Gebäude, Fornatec GmbH, Link 

6 Energiemanagement und Wärmespeicher zum Kühlen mit Solarstrom vorgestellt, PV Magazin, Link 

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