Optimales Behältermanagement in der Logistik
Ein effizientes Behältermanagement führt durch die optimale Nutzung, Rückverfolgung und Wiederverwendung von Behältern zu Kostensenkungen und Nachhaltigkeitssteigerung in der gesamten Lieferkette.

Im Behältermanagement eines Unternehmens liegt ein großes Optimierungspotenzial. In der Vergangenheit spielte es laut der Beratungsagentur Miebach (1) eine untergeordnete Rolle. Intransparente Behälterbestände auf allen Stufen des Behälterkreislaufs aufgrund fehlender Kontierung, Kontenabgleichs, Reklamationsabwicklung sowie Inventur waren die Norm. Laut des Consulters "hatten Über- und Unterbestände im Behälterkreislauf Lieferungen in Ausweichverpackungen (AVP) oder im Extremfall sogar Produktionsabrisse sowie aufwändige Behälternachbeschaffungen zur Folge. Die daraus resultierenden hohen Behälter und Prozesskosten sowie nicht ausreichenden logistischen Servicegrade im Behälterkreislauf machen deutlich, dass ein ganzheitlich optimiertes Behältermanagement analog zum Materialbestandsmanagement hohe Kostenoptimierungspotenziale bietet."
Was versteht man unter Behältermanagement?
Unter Behältermanagement versteht man die Planung, Steuerung und Kontrolle aller Aktivitäten im Zusammenhang mit der Verwaltung von Behältern und anderen Ladungsträgern in einer Lieferkette (Behältermanagement Definition). Dies umfasst die Bestandsverwaltung, Nachverfolgbarkeit, Reparatur und Wartung, Kostenmanagement, Logistikoptimierung sowie die Rückführung und das Recycling von Behältern. Ziel ist, den effizienten und kostengünstigen Einsatz von Behältern wie Kisten, Paletten oder Fässern sicherzustellen und die Zahl der eingesetzten Behälter zu optimieren. Durch die Nutzung von Technologien wie Barcodes, RFID oder GPS können Behälter in Echtzeit überwacht und ihre Bewegungen nachverfolgt werden. Regelmäßige Wartung und Inspektionen sorgen dafür, dass die Behälter in einem gutem Zustand bleiben, während die effiziente Nutzung und Rückführung zur Kostensenkung und Nachhaltigkeit in der Lieferkette beitragen. Die entsprechenden Behälterströme werden zwischen Lieferanten, Kunden und Dienstleistern koordiniert. Spezialisierte Behältermanagement Software ermöglicht eine Optimierung der Mengenströme der Behälter. Durch die Kontenverwaltung, basierend auf manuellen Buchungen und/oder Auto ID/RFID-Lösungen, wird Transparenz geschaffen. Dadurch können die Behälterströme optimal gesteuert werden. Zudem führt dies zu einer signifikanten Reduzierung der Lagerbestände, Durchlauf- und Umlaufzeiten sowie des Behälterschwunds. Ein effektives Behälter Management optimiert die Logistik, reduziert Abfall und trägt zur Effizienz und Nachhaltigkeit der gesamten Lieferkette bei. Das Ladungsträgermanagement erfüllt eine Vielzahl an Aufgaben.
Behältermanagement Aufgaben
Bestandsverwaltung
- Überwachung und Kontrolle des Behälterbestands
- Sicherstellen, dass immer genügend Behälter verfügbar sind
- Erfassung von Bewegungen und Standorten der Behälter in Echtzeit
Nachverfolgbarkeit
- Einsatz von Barcodes, RFID oder GPS zur Verfolgung des Standorts und Zustands der Behälter
- Sicherstellen, dass Behälter nicht verloren gehen und rechtzeitig zurückgeführt werden
Reparatur und Wartung
- Regelmäßige Inspektion der Behälter, um ihren Zustand zu überprüfen
- Organisation von Reparaturen und Wartungsarbeiten zur Verlängerung der Lebensdauer der Behälter
Kostenmanagement
- Minimierung der Kosten durch effiziente Nutzung der Behälter
- Vermeidung von Überbeständen oder Engpässen
- Analyse der Kostenstruktur und Identifizierung von Einsparpotenzialen
Logistikoptimierung
- Planung der optimalen Routen und Transportmittel für den Behältertransport
- Sicherstellen, dass Behälter rechtzeitig am richtigen Ort sind, um Verzögerungen im Produktions- oder Lieferprozess zu vermeiden
Rückführung und Recycling
- Organisation der Rückführung von leeren Behältern zum Ursprungsort oder zu zentralen Sammelstellen
- Förderung von Recycling und Wiederverwendung zur Unterstützung der Nachhaltigkeit
Einsatz von Technologien
- Implementierung und Nutzung spezialisierter Behältermanagement Software
- Verwendung von Auto ID/RFID-Lösungen zur Schaffung von Transparenz und zur optimalen Steuerung der Behälterströme
Transparenz und Kontrolle
- Schaffung von Transparenz durch detaillierte Kontenverwaltung
- Überwachung von Lagerbeständen, Durchlauf- und Umlaufzeiten sowie des Behälterschwunds
Kommunikation und Koordination
- Abstimmung der Behälterströme zwischen Lieferanten, Kunden und Dienstleistern
- herstellen einer effektiven Kommunikation und Koordination entlang der Lieferkette
Datenanalyse und Berichterstattung
- Sammeln und Analysieren von Leistungsdaten im Behälter Management
- Erstellung von Berichten zur kontinuierlichen Verbesserung und Optimierung der Prozesse
Arten von Ladungsträgern
Großladungsträger (GLT) wie Paletten, Gitterboxen, Kunststoff-GLT und -Faltboxen und Kleinladungsträger (KLT) sowie diverse Transport- und Lagerbehälter, Kartons, Tablare und Container spielen eine zentrale Rolle in der Logistik. Sie bieten zahlreiche Vorteile wie hohe Stabilität, Standardisierung und Wiederverwendbarkeit, können aber auch Nachteile wie hohe Anschaffungskosten und eingeschränkte Reinigungsfähigkeit aufweisen. Insbesondere standardisierte Ladungsträger wie Europaletten und KLT ermöglichen die effiziente Lagerung und Transport. Durch ihre genormten Maße unterstützen sie die Automatisierung in Logistikprozessen.
- Paletten
Vorteile: Standardisiert, stabil, wieder verwendbar, unterfahrbar, Beispiele: Industrie- (1200 x 1000 mm) und Euronormpalette (1200 x 800 mm)
Nachteile: Kosten, Holzpaletten können Feuchtigkeit und Schimmel aufnehmen, sind schwer zu reinigen - Gitterboxen
Vorteile: Stabil, stapelbar, kombinierbar mit Paletten, unterfahrbar
Nachteile: Hohes Eigengewicht, hoher Platzbedarf, kostenintensiv - Kunststoff-GLT und -Faltboxen
Vorteile: Geringes Eigengewicht, hygienisch, faltbar, temperaturbeständig
Nachteile: Empfindlich gegen Chemikalien, nicht für heiße Teile geeignet - Diverse Kunststoffbehälter
Es existieren Kunststoffbehälter für jeden Zweck wie z. B. Mehrwegbehälter, Euronormbehälter, Raumsparbehälter, Behälter für automatisierte Lager. Alle Behälter haben ihre Vor- und Nachteile. Beispiel: Mehrwegbehälter Vorteile: Nestbar und stapelbar, 75 Platzeinsparung bei Leertransport und -lagerung, ökologisch, nutzbar auf Förderstrecken und im AKL, robust Nachteile: Notwendigkeit der Rückführung, Reinigungsaufwand, höhere Anschaffungskosten gegenüber Einwegbehältern - Kleinladungsträger (KLT)
Vorteile: Standardisiert, stabil, recycelbar, gute Laufeigenschaften auf Förderanlagen
Nachteile: Relativ hohe Kosten, keine Sondergrößen, Reinigung erforderlich bei Tauschbehältern - Kartons
Vorteile: Leicht, kostengünstig, umweltfreundlich, bedruckbar, zusammenlegbar
Nachteile: Geringe Stoßfestigkeit, nicht flüssigkeitsbeständig, verliert bei Feuchtigkeit an Stabilität - Tablare
Vorteile: Stabil, geringes Eigengewicht, ideal für nicht förderfähige Gebinde, gute Laufeigenschaften auf Förderanlagen
Nachteile: Be- und Entladen erforderlich, Leerbehältertransport nötig, Beschaffungskosten - Container
Vorteile: Standardisiert, schützt Ladung, multimodaler Verkehr, stapelbar, einfache Identifizierung
Nachteile: Anschaffungskosten, Verlust von Staukapazität bei Europaletten, nicht geeignet für kleine Mengen
Standardisierung schafft Grundlage für Automatisierung der Materialflüsse
Ladungsträger spielen eine entscheidende Rolle bei der Lagerung, dem Transport und der Informationsübermittlung. Der Materialfluss lässt sich jedoch erst durch die Standardisierung der Ladungsträger automatisieren. Paletten, Boxen, Container und ähnliche Ladungsträger müssen eindeutig definiert und genormt sein, damit Regalbediengeräte, Shuttles, Fahrerlose Transportsysteme (FTS), Flurförderzeuge und Fördertechnik und Ladehilfsmittel ihr volles Potenzial in der Logistik entfalten können. Behältermanagement Automobilindustrie Kleinladungsträger (KLT) - auch bekannt als Eurokiste, Euronormbehälter oder Euronormbox - sind vom Verband der Automobilindustrie (VDA) standardisierte Transport- und Lagerkisten aus Polypropylen in festgelegten Farben. Diese Standardisierung ermöglicht auch ein gemeinsames Recycling. KLT wurden zur Optimierung der Logistikkette in der Automobilindustrie entwickelt und finden aufgrund ihrer Normung inzwischen auch außerhalb der Automobilbranche Verwendung. Zusätzlich dienen Behälter auch als Informationsträger, da sie mit einer eindeutigen Identifikationsnummer (gespeichert auf Barcode oder RFID) ausgestattet sind. Diese ID ist im Warehouse Management System (WMS) oder Materialflussrechner eines Unternehmens mit einem bestimmten Artikel oder Auftrag verknüpft, was eine automatische Erkennung und Steuerung der Behälter und Waren im Lager ermöglicht.
Tipps für ein optimales Behältermanagement
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Behältermanagement Software
Eine Behältermanagement Software ist ein wesentliches Tool für Unternehmen, um ihre Ladungsträger wie Paletten, Container und Gitterboxen effizient zu verwalten und zu verfolgen. Die Behältermanagement Software bietet Funktionen wie Echtzeit-Tracking mittels RFID oder Barcode-Scannern, Bestands- und Rückverfolgbarkeit, sowie die Optimierung von Rückführungsprozessen. Durch diese Technologien können Unternehmen Verluste minimieren, die Transparenz erhöhen und Betriebskosten durch effizientere Logistik senken. Zu den Vorteilen gehört auch die Reduktion von Verwaltungsaufwand und eine verbesserte Ressourcennutzung. Allerdings können die hohen Anschaffungskosten und der notwendige Schulungsaufwand für die Mitarbeiter als Nachteile betrachtet werden. Bekannte Lösungen wie TrackAbout und GST Multibox helfen dabei, den Überblick über die Behälterströme zu behalten und die logistischen Prozesse zu optimieren. Solche Softwarelösungen ermöglichen eine umfassende Analyse und Berichterstattung, die zur kontinuierlichen Verbesserung der Logistikkette beitragen. GST Multibox bietet eine umfassende Lösung für das Behälter Management, die Transparenz und Effizienz im Umgang mit Ladungsträgern gewährleistet. Es ermöglicht die Echtzeitverfolgung und Verwaltung von Behältern, reduziert Schwund und optimiert die Rückführungsprozesse. Die Software ist webbasiert, was den Zugriff von überall aus erleichtert und bietet flexible, individualisierte Betreuung. TrackAbout ist eine weitere weit verbreitete Software für das Behälter Management, die sich durch ihre robuste Tracking-Funktionalität mittels RFID- und Barcode-Technologien auszeichnet. Sie hilft Unternehmen, den Überblick über ihre Behälterströme zu behalten, Verluste zu minimieren und die Effizienz zu steigern. Diese Software ist besonders nützlich für Unternehmen mit umfangreichen Behälterpools, die eine genaue Nachverfolgbarkeit und Bestandskontrolle erfordern