Brancheninfos

Die Drogerie- und Kosmetikbranche umfasst Unternehmen, die Produkte für den persönlichen Gebrauch im Bereich Körperpflege, Schönheit und Wellness herstellen und vertreiben. Die Branche bietet eine Vielzahl von Produkten, darunter Hautpflegeprodukte, Haarpflegeprodukte, Make-up, Parfüms, Hygieneprodukte und vieles mehr an. Zu den größten Unternehmen der Kosmetikindustrie zählen in Deutschland dm, Rossmann und Müller, L'Oréal Deutschland und die Beiersdorf AG. International behaupten sich Marken wie L'Oréal, Procter & Gamble, Unilever, Estée Lauder, Johnson & Johnson und Shiseido.
Megatrends Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Gesundheit
In den letzten Jahren hat sich die Branche stark verändert, da immer mehr Kunden auf natürliche und nachhaltige Produkte achten. Der E-Commerce hat auch durch die Corona-Pandemie einen enormen Schub in der Branche erfahren und sorgt für stetig steigende Umsätze. Die Kosmetikindustrie ist geprägt von starker Konkurrenz und einem ständigen Streben nach Innovation. Die Firmen investieren viel in Forschung und Entwicklung, um neue Produkte mit verbesserten Formeln und innovativen Technologien auf den Markt zu bringen. Dabei spielen Trends wie natürliche und nachhaltige Inhaltsstoffe, umweltfreundliche Verpackungen und soziale Verantwortung eine immer größere Rolle. Die Megatrends in der Drogerie- und Kosmetikbranche sind Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Gesundheit. Ein Großteil der Kundschaft eifert neusten Trends und Megatrends nach. Dabei sind Influencer häufig für die Verbreitung von Trends in der Drogerie- und Kosmetikbranche verantwortlich.
Onlineshops und Influencer-Marketing

Der Vertrieb von Drogerieprodukten und Kosmetik erfolgt über verschiedene Kanäle, darunter Einzelhandelsgeschäfte, Supermärkte, Apotheken, Onlineshops und Direktvertrieb. In den letzten Jahren hat der Online-Handel in diesem Bereich stark zugenommen, da viele Verbraucher ihre Produkte bequem von zu Hause aus bestellen wollen. Gerade auch hochpreisige Produkte werden online bestellt. Meist dient der Drogeriemarkt zum Testen, wobei dann später im Internetshop bestellt wird. Große Exklusiv-Kosmetik-Marken scheuen bisher noch häufig die Investition ins Onlinegeschäft. Allerdings ist gerade dieser Kanal extrem wichtig, um junge Millennials und die GenZ zu gewinnen. Hier tun sich Drogerien und Online-Händler wesentlich einfacher. Zu den führenden Unternehmen in diesem Bereich gehört der Drogeriemarkt dm. In Deutschland ist dm seit 2010 die größte Drogeriemarktkette nach Umsatz. Influencer haben einen bedeutenden Einfluss auf das Kaufverhalten und die Vorlieben der Verbraucher. Dm und andere Firmen haben daher erkannt, wie wichtig die Zusammenarbeit mit Influencern wie der bekannten und einflussreichen Bibi Claßen (Bibis Beauty Palace - jetzt Bianca Heinicke) ist, um ihre Produkte zu vermarkten und den Verkauf anzukurbeln. Bibi hat jeweils 6 Millionen Follower auf YouTube und Instagram.
Neue digitale Technologien werden zunehmend genutzt

In der Drogerie- und Kosmetikindustrie in Deutschland werden derzeit verschiedene neue Technologien eingesetzt, um die Kundenbindung zu erhöhen und das Einkaufserlebnis zu verbessern. Ein Beispiel ist die Verwendung von Augmented Reality (AR) in der Kosmetikbranche. AR ermöglicht Kunden, verschiedene Make-up-Looks virtuell auszuprobieren, bevor sie sich für ein Produkt entscheiden. Eine weitere Technologie, die in der Branche eingesetzt wird, ist die Verwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) zur Personalisierung von Produktempfehlungen und zur Analyse von Kundenfeedback. Auch die Nutzung von Chatbots zur Kundenkommunikation und die Implementierung von Self-Checkout-Systemen zur Verbesserung des Einkaufserlebnisses sind Beispiele für neue Technologien in der Drogerie- und Kosmetikbranche in Deutschland.
Trends in der Drogerie- und Kosmetikbranche
Megatrend Gesundheit:
Immer mehr Verbraucher legen Wert auf Produkte, die ihre Gesundheit unterstützen und ihr Wohlbefinden verbessern. Der Trend manifestiert sich in verschiedenen Aspekten, wie z. B: natürliche, nachhaltige und schadstofffreie Inhaltsstoffe in den Produkten, Produkte für Wellness und Selbstpflege, personalisierte "gesunde" Kosmetikartikel, digitale Technologien zur persönlichen Gesundheitsberatung.
Megatrend Digitalisierung:
Viele Marken setzen auf digitale Tools wie Augmented Reality, personalisierte Produktempfehlungen und Analyse des Kundenfeedbacks durch KI, Chatbots, etc., um ihren Kunden ein besseres Einkaufserlebnis zu bieten. Die Digitalisierung wird natürlich auch überall in der Produktion, Lager, Marketing und Distribution umgesetzt.
Megatrend Nachhaltigkeit:
Viele Marken setzen auf umweltfreundlichere Verpackungen und Inhaltsstoffe sowie auf eine nachhaltigere Produktion. Weitere Themen sind die Vermeidung von Tierversuchen, Kreislaufwirtschaft und Recycling, nachhaltiger Einkauf, nachhaltige Logistik wie verbesserte Routenplanung sowie die Betonung von Nachhaltigkeitsaspekten im Marketing. Einfluss darauf haben u. a. auch das neue deutsche Lieferkettengesetz und die neue CSR-Richtlinie (Corporate Sustainability Reporting Directive).
Es gibt mittlerweile viele Marken, die personalisierte Produkte anbieten, die auf die individuellen Bedürfnisse und Vorlieben ihrer Kunden zugeschnitten sind. Beispiele sind personalisierte Haut- und Haarpflegeprodukte sowie personalisiertes Make-up.
Produkte wie BB Cremes, All-in-One-Make-up-Paletten, 2-in-1-Shampoos und Conditioner, Mehrzwecköle, etc. erfüllen mehrere Funktionen. Sie sind immer beliebter, da sie Zeit und Platz sparen.
Silver Economy:
Die Kosmetikindustrie bietet zunehmend Produkte und Dienstleistungen an, die auf die Bedürfnisse und Präferenzen älterer Menschen abzielen. Dadurch sind u. a. Anti-Aging-Produkte mehr gefragt.
Männer:
Wachsendes Interesse von Männern an Kosmetik
Kontinuierliche Produktinnovation ist für Wachstum entscheidend:
Gefahr der Fehleinschätzung von Trends, kürzer werdende Lebenszyklen von Produkten bei zunehmenden Innovations- und Monitoringkosten.
Wachstum in Schwellenländern:
In den aufstrebenden Schwellenländern wächst das Bedürfnis nach Sauberkeit, Hygiene und Kosmetik und damit die Nachfrage nach Drogerieprodukten.
Zunehmender Online-Handel:
Die Maßnahmen während der Corona-Pandemie wie Lockdowns, Distanzierung, Schließung von Geschäften, etc. haben zu einer Verlagerung der Einkäufe ins Internet geführt. Zudem wurden auch neue Kundengruppen wie Senioren gewonnen. Die Nachfrage nach Hygiene- und Hautpflegeprodukten stieg. Der Absatz von Kosmetik- und Körperpflegeprodukten im Internet steigt auch aufgund besserer Lieferdienste, einer breiten Palette von Marken und Produkten, u. a. beständig weiter. Zudem hat sich die Logistik vieler Unternehmen hin zu einer Omnichannel-Logistik verändert.
Logistik:
Die Anforderungen durch E-Commerce, Omnichannel-Strategie und vielen schnelldrehenden Produkten führen zu einer extrem schnellen und effizienten Logistik bzw. Intralogistik. Neben Durchlaufregalen werden hier natürlich besonders automatisierte Lagersysteme und Sorter sowie FTS und Kommissionierroboter eingesetzt.
Anforderungen an die Logistik
Da es sich in der Kosmetik- und Beauty-Branche häufig um schnelldrehende Artikel handelt, werden in der Intralogistik der Unternehmen meist Stückgut- bzw. Paletten-Durchlaufregale eingesetzt. Auch die Digitalisierung und Automatisierung im Sinne von Industrie 4.0 halten in der Kosmetikindustrie immer mehr Einzug. Beispiele sind Lagerverwaltungssysteme (LVS), Echtzeit-Verfolgung von Warenbeständen, automatisierte Lagersysteme, Fahrerlose Transportsysteme (FTS) und Kommissionierroboter. Beispielsweise werden bei der Drogeriemarktkette Rossmann GmbH ein Paletten-Durchlaufregallager kombiniert mit einem Shuttle-Kompaktlager eingesetzt. Das Ziel war, die Kommissionierung und Pufferung von Paletten in einer Regalanlage zu integrieren. Die Paletten werden im LIFO-Prinzip (Last-In, First-Out) in den zehn Meter tiefen Kanälen auf der Bodenebene im Palettendurchlaufregal kommissioniert. Darüber befinden sich 176 Pufferkanäle für Paletten von 80 bis 1500 kg verteilt auf zwei Ebenen, die von fünf PROmotion-Shuttles von BITO Lagertechnik bedient werden. Der große Vorteil der Anlage ist die optimale Raumausnutzung und hohe Kommissionierleistung.
Die größte Drogeriemarktkette Deutschlands dm nutzt im Verteilzentrum Weilerswist eine Stückgut-Durchlaufregalanlage FLEX von BITO mit automatischer Beschickung der Durchlaufkanäle, die eine schnelle Kommissionierung gewährleistet. Die Lagerung der enormen Warenvielfalt (zirka 12500 Artikel) erfolgt effizient auf möglichst wenig Fläche (30 Prozent Einsparung). Eine integrierte Fördertechnik dient zusätzlich zum Abtransport der Auftragsbehälter. Es werden 36 Regalgassen mit vollautomatischen Bediengeräten genutzt, die die Durchlaufkanäle und die Vorratsplätze automatisch beschicken. Das System gewährleistet eine hohe Pick-Leistung bei kurzen Auftragsdurchlaufzeiten.