Shop

Wearables verleihen Superkräfte in der Intralogistik

Weara­bles - also am Kör­per trag­ba­re Com­pu­ter­tech­no­lo­gi­en - re­vo­lu­tio­nie­ren auch die Lo­gis­tik-Welt. Da­ten­bril­len, Hand­schuh-Scan­ner, Exo­skel­le­te, etc. sol­len künf­tig die Ar­beit er­leich­tern und er­go­no­mi­scher ge­stal­ten.

Ratgeber & Wissen
Industrie 4.0

In der Logistik bahnt sich eine weitere Revolution an, die durch Digitalisierung und Industrie 4.0 erst möglich wird. Der Einzug der sognannten Wearables in die Logistikwelt steht bevor.

Gemäß dem Gabler Wirtschaftslexikon "sind Wearables Computertechnologien, die man am Körper oder am Kopf trägt. Sie sind eine Konkretisierung des Ubiquitous Computing (der Allgegenwart der Datenverarbeitung) und ein Teil des Internets der Dinge. Man spricht auch von Wearable Technology und vom Wearable Computer. Sinn und Zweck ist meist die Unterstützung einer Tätigkeit in der realen Welt, etwa durch (Zusatz-) Informationen, Auswertungen und Anweisungen."

Dabei bezeichnet das Internet der Dinge (IdD, IoT) die Vernetzung von Gegenständen mit dem Internet, damit diese Gegenstände selbstständig über das Netzwerk kommunizieren und so verschiedene Aufgaben für den Besitzer erledigen können. Das IdD kann man schließlich als das Herzstück von Industrie 4.0 und Logistik 4.0 sehen, mit dem die Digitalisierung der Industrie in Deutschland vorangetrieben wird.

Wearables auf dem Vormarsch

Wearables spielen insbesondere im Gesundheitswesen aber auch zunehmend in der Industrie und Logistik eine größere Rolle. Das amerikanische Marktanalyse- und Beratungsunternehmen ABI Research unterteilt den Markt für Wearables in sieben Segmente: am Körper oder am Helm tragbare Kameras, Smart Cloth (auch E-Cloth genannt), Smart Glasses (Datenbrillen) wie z.B. von Vuzix, Epson (Moverio) und Google, Medizintechnik im Gesundheitswesen, Sport- und Fitness-Tracker (Erfassungsgeräte), 3D Motion Tracker wie Microsoft Kinect mit SoCs der neuen Apple-Tochter Primesense und Smartphone-kompatible Uhren (Smart Watches) wie Samsung Galaxy Gear oder Sony Smartwatch. In der Logistik und Intralogistik werden bereits Datenbrillen, Fingerscanner, Scanner-Handschuhe, Exoskelette zum Tragen schwerer Lasten, mobile und tragbare Drucker sowie Körpersensorik zur Analyse von Bewegungsabläufen im Lager (Motion Miners) eingesetzt.

Exoskelette: Arbeiten wie im Elysium

In 2013 noch Teil des Scifi-Dramas "Elysium" mit Matt Damon sind Exoskelette heute schon in der Arbeitswelt angekommen. Sie sind zur ergonomischen Unterstützung des Trägers beim Heben schwerer Lasten oder beim Arbeiten in ungüstigen Positionen, z. B. über Kopf, konzipiert. Beispielsweise setzt BMW in Spartanburg bereits Exoskelette in der Automobilproduktion ein, um die Mitarbeiter bei der Überkopfmontage von Bauteilen zu unterstützen. Das Exoskelett unterstützt dabei die Oberarme des Trägers, der dadurch weniger ermüdet und geringere Verspannungen in Nacken, Schultern, Armen und Rücken erfährt. Auch im Lager ist der Einsatz von insbesondere rückenunterstützenden Exoskeletten für das Tragen von (schweren) Lasten möglich. Über IdD werden dann Daten über den Betriebszustand des Gerätes z. B. für Diagnose- und Wartungszwecke an eine Software übertragen.

Whitepaper: Digitalisierung in der Intralogistik

Entdecken Sie wertvolle Informationen! Laden Sie dieses kostenlose Dokument herunter und erhalten Sie nützliche Tipps und Ratschläge. Nutzen Sie diese praktische Ressource für einen umfassenden Überblick und vertiefte Einblicke.

Datenbrillen: Durchblick wie ein Terminator

Durch das Kommissionieren mit Google Glasses bzw. Datenbrillen lässt sich eindeutig Zeit sparen. Der Mitarbeiter hat die Hände frei und kann sich zudem auf ergonomische, sichere und schnelle Bewegungsabläufe konzentrieren. Beim auch als Pick-by-Vision bezeichneten Kommissionierprozess wird der Mitarbeiter Schritt für Schritt durch seinen Kommissionierungs-Auftrag geführt. Die Daten werden in Echtzeit übermittelt. Dafür mussten die Google-Glasses allerdings erst industrietauglich gemacht werden. Mit dem Schnellwechselmechanismus für Brillen- und Sicherheitsgläser mit und ohne Sehstärke nach EN166 passen sich die Head-Mounted-Displays einfach ihrem Nutzer an. Die Augmented-Reality-Brillen erlauben das problemlose Scannen von 1D- und 2D-Barcodes. Zudem wird häufig ein Bluetooth-Ringscanner genutzt, durch den ein tiefes Bücken oder Strecken aufgrund von schwer erreichbaren Barcodes verhindert wird.

Fingerscanner: Lord of the Rings

Bluetooth-Ringscanner können einfach an einem oder mehreren Fingern getragen werden. Durch die kabellose Datenübertragung erhält der Nutzer eine große Bewegungsfreiheit. Die Scanware muss nicht mehr aus der Hand gegeben werden, sondern kann beispielsweise während des Ent- oder Beladens katalogisiert werden. Das Zücken und Verstauen von Barcode Scanner & Co. entfällt mit diesem Wearable zudem. Der Ringscanner verhilft nicht nur zu freien Händen, sondern spart auch wertvolle Zeit. Die Leistungsfähigkeit beim Scannen hängt allerdings stark von der Software ab. Auch auf einen langlebigen Akku und ein integriertes Display sollte man Wert legen.

Verbindung zweier Welten: Handschuh-Scanner

Eine weitere Variante ist die Integration des Barcode-Scanners auf die Rückseite eines Handschuhs. Auch hier kann bei der Scanner-Anwendung viel Zeit eingespart werden. Die Hände des Mitarbeiters sind frei, wobei er den Scanner durch das Aneinanderdrücken von Zeigefinger und Daumen auslöst. Nach dem Zielen auf den Gegenstand erhält er sofort eine optische und haptische (Vibration) Rückmeldung. Es geht generell darum den ständig wiederkehrenden Vorgang der Erfassung zu verkürzen und ergonomisch angenehmer zu gestalten.

Mobiles Etikettieren direkt vor Ort

Mit der Anwendung von mobilen, tragbaren Druckern lassen sich beispielsweise im Gesundheitsbereich Fehler vermeiden. Proben können direkt am Behandlungsort etikettiert werden. Auch der Einsatz dieser Geräte in der Unternehmens-Logistik und Intralogistik ist nahezu unbegrenzt: Warenempfang, Auslagerung, Reverse-Logistik,
Bestandsverwaltung, Inventur, Kommissionierung, Bereitstellung, Verpacken, Versand,
Liefer- und Abholungsnachweis, Flottenmanagement, u. v. a. m.. Ergo lassen sich damit Unternehmensprozesse optimieren. Es existieren Drucker mit denen der Anwender nahezu auf jedem Material Drucken kann.

Ergonomisch mit Motion Minern

Mit sogenannten Motion Minern lassen sich Bewegungsabläufe in der Logistik und im industriellen Umfeld in Unternehmen automatisch analysieren und optimieren. Es geht nicht nur darum, ob Arbeitsabläufe optimal ablaufen, sondern auch ob sich die entsprechenden Mitarbeiter ergonomisch bewegen. Dabei werden die Arbeitnehmer mit entsprechender Sensorik ausgestattet, die Informationen über die Bewegungen, Körperhaltung, Aufenthaltsort und auch über Umgebungsbedingungen (z. B. Beleuchtungsstärke) liefern. Schwachstellen sollen aufgedeckt werden, Kosten reduziert und der manuelle Aufwand reduziert werden, damit eine größtmögliche Ergonomie der Bewegung erreicht wird.

Einsatz von Virtual Reality nicht nur bei Computerspielen

Eine der neuesten Entwicklungen in der Intralogistik ist der Einsatz von Virtual Reality (VR) in der Schulung bzw. Ausbildung der Mitarbeiter. U.a. erste Anbieter von Lagerverwaltungssystemen haben seit Neuestem VR-Einsatz für die Schulung von Lagermitarbeitern bei der Neueinführung ihrer Software-Pakete im Einsatz. Hier ist die Lagerumgebung, in der die Mitarbeiter zukünftig arbeiten werden im virtuellen Raum abgebildet. Ebenso sind die originalen Dialoge und Anzeigen des Lagerverwaltungssystem dort integriert. Der Kommissionierer oder Staplerfahrer bewegt sich in der virtuellen Umgebung, entnimmt Packstücke und legt diese auf den zukünftigen Kommissionierwagen ab und führt die Scanvorgänge durch. Nicht nur bei Neueinführung eines Systems bietet diese Technik deutliche Vorteile. Auch für die Einarbeitung neuer Mitarbeiter im laufen Betrieb lassen sich hier Zeit und Kosten sparen und erhöhen die Qualität der Arbeit.

Neugierig geworden?

Diese Artikel könnten Sie vielleicht auch interessieren:

Wann macht Automatisierung im Lager Sinn?

Wann macht Automatisierung im Lager Sinn?

04.12.2024
Ratgeber & Wissen

Durch (teil-)automatisierte Prozesse kann die Effizienz im Lager gesteigert, die Fehlerrate reduziert und die Lieferzeit verkürzt werden. Doch wann ist eine Automatisierung sinnvoll?

Permanente Inventur im Lager

Permanente Inventur im Lager

28.08.2023
Ratgeber & Wissen

Eine permanente Inventur ermöglicht den besseren Überblick über die Lagerbestände, die Belieferung ohne Verzögerungen, eine hohe Kundenzufriedenheit, die Minimierung von Fehlmengen und eine optimierte Logistik.

Resiliente Supply Chain und krisensichere Logistik

Resiliente Supply Chain und krisensichere Logistik

25.10.2022
Ratgeber & Wissen

Bei der Stabilisierung der globalen Lieferketten sollen insbesondere die Digitalisierung, KI, Robotik, IoT und eine zunehmende Vernetzung einen entscheidenden Beitrag zur Resilienz leisten.

Black Week: Kommissionierung für Spitzenzeiten optimieren

Black Week: Kommissionierung für Spitzenzeiten optimieren

14.09.2022
Ratgeber & Wissen

Durch eine voraussagende Absatzplanung und die Optimierung der Kommissionierung im Unternehmen kann man sich auf Spitzenverkaufszeiten wie die Black Week vorbereiten.

Zukunft des Lagers

Zukunft des Lagers

09.06.2021
Ratgeber & Wissen

Digitalisierung und Automatisierung im Sinne von Logistik 4.0 prägen auch das Lager der Zukunft. Neue Technologien wie KI, Big Data ziehen in die Lagerlogistik ein.

Zukunft der Logistik

Zukunft der Logistik

17.11.2020
Ratgeber & Wissen

Logistik 4.0 beschreibt die zunehmende Digitalisierung und Automatisierung in der Logistikbranche. Verschiedene Trends wie Big Data und Antizipatorische Logistik werden die Branche revolutionieren.

Click & Collect und Click & Drive auf dem Vormarsch

Click & Collect und Click & Drive auf dem Vormarsch

24.06.2020
Ratgeber & Wissen

Der Handel sucht neue Lösungen für die teure letzte Meile. Zunehmend kristallisieren sich hier die Online-Bestellung und die Offline-Selbstabholung gegenüber der Home Delivery heraus.

10 außergewöhnliche und kuriose Lagerlösungen

10 außergewöhnliche und kuriose Lagerlösungen

18.04.2020
Ratgeber & Wissen

Auch in der Lagertechnik-Welt finden sich Kuriositäten. Wir haben für Sie zehn interessante und ungewöhnliche Lagerlösungen zusammengestellt.

"Hello warehouse" - wie Sprachsteuerung Ihre logistischen Abläufe verbessert

"Hello warehouse" - wie Sprachsteuerung Ihre logistischen Abläufe verbessert

13.03.2020
Ratgeber & Wissen

Die Sprachsteuerung von Maschinen und Anlagen ist auf dem Vormarsch. Auch bei der Kommissionierung wird immer mehr Pick-by-Voice angewendet.

RFID in der Kommissionierung

RFID in der Kommissionierung

22.03.2019
Ratgeber & Wissen

Bei der klassischen Kommissionierung im Lager existieren viele kostenintensive manuelle Prozesse. Daher bietet die Anwendung von RFID Potenziale bei der Schnittstellengestaltung von Material- und Informationsflüssen.

Blockchain in der Logistik

Blockchain in der Logistik

11.02.2019
Ratgeber & Wissen

Fast täglich werden neue Blockchain Lösungen entwickelt. Insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen (KmU) gilt es, den Anschluss nicht zu verpassen. Die gute Nachricht ist, dass es viele Möglichkeiten zum Einstieg in die vielversprechende Technologie gibt.

5 innovative Logistiklösungen

5 innovative Logistiklösungen

12.12.2018
Ratgeber & Wissen

Globalisierung, Digitalisierung und der steigende Wunsch nach Individualität stellen stetig neue Herausforderungen an die Unternehmen unserer Zeit.