Click & Collect und Click & Drive auf dem Vormarsch
Der Handel sucht neue Lösungen für die teure letzte Meile. Zunehmend kristallisieren sich hier die Online-Bestellung und die Offline-Selbstabholung gegenüber der Home Delivery heraus.

Als Alternative für die kostenintensive Belieferung der letzten Meile im E-Commerce können Click & Collect- und Click & Drive-Konzepte dienen. Beim Click & Collect bestellt der Kunde online und kann dann häufig die Filiale und den Zeitraum der Abholung bestimmen. Es gilt als Teilbereich des Cross-Channel-Marketings. Beim Click & Drive, das besonders in Frankreich im Lebensmittelhandel populär ist, werden die Waren online bestellt und dann per Drive-Through mit dem Auto abgeholt. Während der Kunde im Auto sitzt, werden die Waren in den Kofferraum des Autos geladen. Die größten Drive-Märkte sind hier E. Leclerc Drive, Auchan drive und Courses U. Auf das Online-Bestellungs- und Abholungs-Modell entfallen in Frankreich bereits 81 Prozent der Lieferungen, auf Home Delivery nur 19 Prozent.
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Wer bietet Click & Collect und Click & Drive an?
Es gibt verschiedene Formen von Click & Collect- und Click & Drive-Bestellungen. Einige Anbieter wünschen die Bezahlung bereits im Onlineshop, während andere die Möglichkeit zum Bezahlen und Abholen vor Ort ermöglichen. Click & Collect wird z. B. von den Lebensmittelmärkten Rewe und Netto, von den Elektronikketten Media Markt und Saturn, von Möbelmärkten wie Ikea, von Tschibo, vom Schuhhändler Deichmann, dem Drogeriemarkt dm oder auch vom Outdoorausrüster Jack Wolfskin angeboten. Bei Jack Wolfskin können die Waren auch in jeder Filiale zurückgegeben werden.
Welche Herausforderungen bestehen bei den Modellen?
Die Online-Bestellung bzw. die Bestellung via App und die Abholung von Lebensmitteln ist ein zeitaufwendiges und teures Unterfangen, das in den vergangenen Jahren daher immer wieder an Rentabilitätsgrenzen stieß. Lidl hatte beispielsweise Click & Collect in 2017 zunächst eingestellt, probiert aber seit April 2019 ein neue Variante im Rhein-Neckar-Raum aus. Aufgrund der Coronakrise könnte Click & Collect nun rentabler werden. Zudem fehlen momentan in Ballungsräumen auch Arbeitskräfte für Auslieferdienste, die die Einkäufe nach Hause liefern können. Beispielsweise ist beim Rewe-Lieferdienst in vielen Regionen über Wochen kein freier Slot zu bekommen. Die Anbieter können aufgrund der Krise nun bei Click & Collect mehr Kunden pro Zeitfenster bedienen und zudem eine Gebühr für den Abholungs-Dienst verlangen. Beispielsweise berechnet Rewe nun zwei Euro Aufpreis pro Einkauf. Bis Ende April wurde der Services auf rund 700 Märkte ausgeweitet. Die Online bestellte Ware soll schon nach rund drei Stunden am Ort
der eigenen Wahl zum Abholen bereit stehen. Bei der zu Edeka gehörenden Discounter-Kette Netto wird bislang noch kein Aufpreis verlangt. Allerdings steht die Ware erst am nächsten Tag zum Abholen bereit und muss in der Filiale bezahlt werden. Einerseits bietet die Online-Bestellung und das Abholen im Markt laut Wirtschaftswoche große Vorteile, da sie dem Händler die mühsame „letzte Meile“ zum Kunden sparen und zudem Up- und Crosssales versprechen. Anderseits existieren aber auch große Herausforderungen, da die Ware aufgrund der großen Ansprüche der Kunden an die Lieferzeit in wenigen Stunden zusammengestellt werden muss. Zudem muss die Lagerverfügbarkeit der Produkte in allen Filialen ausreichend hoch sein. Weiterhin darf eine Online-Bestellung im Markt nie verlorengehen, denn wer einmal die Erfahrung macht, dass die bestellen Artikel nicht da sind, kommt wahrscheinlich nicht ein zweites Mal wieder in den Markt zur Abholung. Auch im Bereich Bewusstsein muss beim Kunden noch Arbeit geleistet werden. Denn der Begriff Click & Collect ist bei vielen Kunden noch nicht in den Köpfen angekommen.
Experten sind sich in einem Punkt einig: Click & Collect darf keine Einzelmaßnahme sein, sondern eignet sich vor allem für Händler mit einem größeren Filialnetz, die den Service zusammen mit verwandten Omnichannel-Features wie lokalen Verfügbarkeitsanzeigen, Same Day Delivery und einer dezentralen Lagerhaltung anbieten. Der filialbasierte Ansatz ist auch vor allem für den Einstieg von stationären Händlern in den Online-(Lebensmittel-)handel oder in ländlichen Gegenden der kosteneffizienteste Ansatz.
Welche Lagertechnik kommt zum Einsatz?
Wenn Kundenaufträge entweder im Zentrallager oder in kleineren dezentralen Einheiten bzw. Filialen kommissioniert werden, kommen meist folgende Regale zum Einsatz: Fachbodenregale, Stückgut-Durchlaufregale, Weitspannregale sowie niedrige und manuell bediente Palettenregale mit Fachauflagen für die Handkommissionierung.
Als Behälter eignen sich Eurostapelbehälter XL für die Kommissionierung. Für die Kleinteile-Kommissionierung (z. B. Hygieneartikel, Schreibwaren) werden häufig RK- und CTB-Behälter (Regalkästen, C-Teile-Behälter) von BITO bevorzugt. Sehr praktisch sind auch Behälter mit Tütenleisten - entweder in Verbindung mit normalen Behältern als Aufstecklösung, oder wie beim MB Food & Delivery als integrierte Lösung.