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Anfahrschutz für Regale - wieso Regalschutz so wichtig ist

Die Un­fall- und Scha­dens­ver­mei­dung steht im La­ger an ers­ter Stel­le. Be­stimm­te Re­gal- und Ramm­schutz­maß­nah­men sind ge­setz­lich vor­ge­schrie­ben. Zu­sätz­li­cher Re­gal­schu­tz ist ratsam.

Ratgeber & Wissen

In Lagern herrscht häufig ein reger Betrieb. Flurförderzeuge und Lagerarbeiter bewegen sich für die Ein- und Auslagerung, Kommissionierung von Aufträgen, Montage und Wartung, etc. in den Regalgassen. Hier kann es leicht zu Unfällen mit beträchtlichen Außmaßen kommen. Gerade schwere Flurförderzeuge können beim Rammen auch größere Regalanlagen zum Einsturz bringen. Dabei entsteht häufig nicht nur großer Sachschaden, sondern auch schwere Personenschäden. Der Firmeninhaber und Lagerhausbetreiber muss hier eine Gefährdungsbeurteilung erstellen. Natürlich sind auch Versicherungsunternehmen daran interessiert, Schaden zu vermeiden. Daher existieren hier einige Normen und Regelungen für den Regalschutz und die Unfallvermeidung.

Erstellen einer Gefährdungsbeurteilung

Nach dem Arbeitsschutzgesetz muss der Unternehmenseigner bzw. Arbeitgeber vor der Verwendung von Arbeitsmitteln die auftretenden Gefährdungen beurteilen. Das Gesetz schreibt aber nicht detailliert fest, wie eine Gefährdungsbeurteilung durchzuführen ist. Es werden nur Grundsätze benannt. Aus der Beurteilung müssen nach Abschnitt 2 §3 (1) Betriebssicherheitsverordnung notwendige und geeignete Schutzmaßnahmen abgeleitet werden. Der gesamte Prozess muss zudem dokumentiert werden. Auch die Berufsgenossenschaftliche Regel für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit BGR A1 „Grundsätze der Prävention“ und das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) schreiben die Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung vor.

Regeln und Normen für den Regalschutz/Rammschutz

Zum Thema Anfahrschutz (Rammschutz)und Regalschutz führt die DGUV Regel 208-061 "Lagereinrichtungen und Geräte" Absatz 4.2.5 folgende Vorschrift auf:

"Ortsfeste Regale, die mit nicht leitliniengeführten Fördermitteln be- oder entladen werden, müssen an ihren Eckbereichen – auch an Durchfahrten – durch einen min-destens 0,3 m hohen, ausreichend dimensionierten, nicht mit dem Regal verbundenen und mit einer gelb-schwarzen Gefahrenkennzeichnung versehenen Anfahrschutz gesichert sein. Dies gilt nicht für die Innenseiten ortsfester Endregale bei verfahrbaren Einrichtungen. Als ausreichend dimensioniert kann ein Anfahrschutz angesehen werden, wenn er eine Energie von mindestens 400 Nm aufnehmen kann. Hinsichtlich gelb-schwarzer Gefahrenkennzeichnung siehe Unfallverhütungsvorschrift „Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung am Arbeitsplatz“ (BGV A8)."

Eine besondere Bedeutung für die Unfallverhütung erhält die DGUV Information 208-043 "Sicherheit von Regalen". Unter Punkt 4.7 steht hier:

"An den Eckbereichen von Regalen, die mit nicht leitliniengeführten Fördermitteln be- oder entladen werden, muss ein Anfahrschutz angebracht sein, der mit dem Boden verankert ist und nicht mit den Regalstützen verbunden sein darf. Die Höhe des Anfahrschutzes muss mindestens 400 Millimeter betragen."

Punkt 8 "Erhöhung der Sicherheit im Lager" empfielt Stützenschutzeinrichtungen für alle Stützen:

"In der DIN EN 15512 sind die Sicherheitsfaktoren für verstellbare Palettenregale gegenüber den ursprünglich in Deutschland angesetzten Werten erheblich verringert worden, so dass die Gefahr eines Regalzusammenbruchs – zum Beispiel beim Anfahren einer Stütze – angestiegen ist. Als gute präventive Maßnahme, um Beschädigungen an Stützen zu verhindern oder wenigstens zu verringern, haben sich Stützenschutzeinrichtungen bewährt, die an allen Stützen angebracht werden. Im Gegensatz zum Anfahrschutz in den Eckbereichen der Regale können diese auch direkt mit den Stützen verbunden sein. Die meisten Regalhersteller bieten solche Einrichtungen an. Um die Sicherheit im Lager zu erhöhen, kann auch die Tragfähigkeit des Regals geringer eingestuft werden als angegeben, so dass es nie zu 100 Prozent belastet wird."

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Welche Maßnahmen gelten für unterschiedliche Regaltypen?

Zunächst gibt hier die DGUV Information 208-043 "Sicherheit von Regalen" für alle gewerblich genutzten Regaltypen aus Stahl wichtige Hinweise. Sie listet die wichtigsten europäischen Normen bzgl. der Bau- und Ausrüstungsbestimmungen auf und geht genauer auf die Anforderungen aus der DIN EN 15 635 „Ortsfeste Regalsysteme aus Stahl – Anwendung und Wartung von Lagereinrichtungen“ ein. Dabei geht die Informationsschrift insbesondere um die regelmäßige Prüfung der Regalanlagen aus Stahl auf Beschädigungen, zur Prüfung befähigte Personen, Einstufung der Schäden, Zustand der Sicherungen (u. a. Anfahrschutz), Belastung der Regale, Instandsetzung, Erhöhung der Sicherheit im Lager, etc. ein. Die DIN EN 15635 fordert von Betreibern, Regalsysteme, die mit Flurförderzeugen beschickt oder in deren näherem Umfeld diese Arbeitsmittel eingesetzt werden, regelmäßig zu überprüfen bzw. jährlich von einer fachkundigen Person überprüfen zu lassen. Dies gilt für Einfahrregale, Durchfahrregale, Durchlaufregale, Fachbodenregale, Kragarmregale, Mehrgeschoßanlagen, Palettenregale und Lagerbühnen. Aus diesem Kontrollverfahren sollen sich bei beschädigten Regalen Schutzmaßnahmen nachvollziehbar ableiten lassen. Auch kraftbetriebene Regalsysteme und Hochregallager (> 12 m) aus Stahl fallen unter diese Norm.

Die DGUV-I 208-061 enthält unter Absatz 4.3 zusätzliche Bestimmungen für bestimmte Lagereinrichtungen. Beispielsweise "müssen Kragarmregale so beschaffen sein, dass die Kragarme nicht über die äußeren Abstützpunkte des Fußsockels hinausragen, es sei denn, die Standsicherheit ist auf andere Weise gewährleistet." und "Bei Kragarmregalen für die Lagerung von Rundmaterial und Langgut muss sichergestellt sein, dass das Lagergut nicht herausfallen kann." Die systemspezifischen Vorteile von Mehrgeschossanlagen (MGA) sind sichere Treppenaufgänge und Ebenen mit stabilen Schutzgeländern. Die Tragfähigkeit und Belastbarkeit der Regalsysteme sind durch Aussteifungstraversen und zusätzliche, diagonale Verbindungen besonders hoch. Somit erhöht sich auch die Standsicherheit der Regalfelder. Die DGUV Regel 108-007 gibt hier genaue Vorgaben für Lastannahmen, Treppen, Absturzsicherungen für Personen, Schutz gegen herabfallende Gegenstände, etc..

Welche Arten von Regal/(-lager)-Schutz gibt es?

Absperrvorrichtungen, Rammschutz und andere Schutzsysteme dienen als einfache aber wirkungsvolle Maßnahme für mehr Sicherheit im betrieblichen Ablauf. Beispiele sind: Rammschutz bzw. Anfahrschutz (Ecken- und Kanten-Schutzprofile, Flächen-Massivschutz, Rohr-Schutzprofile, gerade Rammschutzbügel und Rammschutzbügel für Ecken), Sicherheitsmarkierungen, Absperrsysteme für die Trennung von Verkehrs- und Arbeitsbereichen, Brandschutzanlagen, u. a.. Wie zuvor beschrieben, sind bestimmte Rammschutz-Einrichtungen, Warn- und Regalschutz-Profile sowie Absperrungen gesetzlich vorgeschrieben. Wieder andere dienen zur allgemeinen Steigerung der Sicherheit - wie z. B. die erwähnten Stützenschutzeinrichtungen.

Mit Rammschutz- und Warnprofilen können schwere Beschädigungen und Verletzungen von Inventar und Mitarbeiter vermieden werden. Im betrieblichen Umfeld werden sie auf innerbetrieblichen Transportwegen, an Maschinen und Fahrzeugen und überwiegend an Ecken und Kanten eingesetzt. Sie dienen in den unterschiedlichsten Ausführungen als Stoß- und Rammschutz, wie beispielsweise für Ecken- und Kanten, als Massivschutz für Regale und Schutz für verlegte Rohre. Daher sind sie in den Warnfarben Gelb/ Schwarz und manchmal auch in Rot/ Weiß nach DIN 4844 "Graphische Symbole - Sicherheitsfarben und Sicherheitszeichen" gestaltet. Gemäß BGV A8 sind unbewegliche Gegenstände mit Warn- und Schutzprofilen mit gelb/ schwarzen Diagonalstreifen auszustatten. Transportwagen und Flurförderzeuge gemäß BGV mit rot/ weißen Diagonalstreifen. Zudem können die Rammschutz-Profile auch mit lichtreflektierender Folie versehen werden, um die Sichtbarkeit auch bei schlechten Witterungsbedingungen zu gewährleisten. Sie sind individuell auf die gewünschte Länge zuschneidbar und besitzen extrem gut haftende Klebestreifen. Bei Bedarf sind die Rammschutz-Profile verschraubbar und können darüber hinaus auch mit Schellen befestigt werden. Prinzipell gilt, je mehr Rammschutz, Sicherheitsmarkierungen, etc., desto geschützter sind die Mitarbeiter und Güter.

Welche Produkte eignen sich für einen hohen Sicherheitsstandard?

BITO befürwortet flexible Verkehrsbarrieren, Sicherheitsgeländer, Fußwegtrennung, Regal- und Stützenschutz, Gitterwände, Leitborde, Rammschutz, Anfahrschutz, Rammschutzbügel, -poller und -balken sowie Säulenschutz für eine gesteigerte Sicherheit in Regallagern und um Mitarbeiter zu schützen. Für sichere Wartungsarbeiten an Palettendurchlaufregalen (PDS) eignet sich das PDS Access-Kit. Auch im Bereich Brandschutz bietet BITO innovative Produkte wie den wasser- und luftdurchlässigen Brandschutzboden GRID, der besonders in Lagern mit Sprinkleranlagen eingesetzt werden kann. Prinzipiell empfehlen die Lagerexperten mehr als das gesetzlich vorgeschriebene Minimalpaket an Sicherheitszubehör einzusetzen. Dabei sollte auch die Umschlagshäufigkeit im Lager sowie den Qualifizierungsgrad der Mitarbeiter beachtet werden.

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