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Nachhaltiges Verpackungsmaterial und Ladungsträger für den Export

Unternehmen müssen immer nachhaltiger werden. Dazu gehört auch die Verwendung von nachhaltigem Verpackungsmaterial bei nationalen und internationalen Versendungen. Beim Export eignen sich zudem spezielle Palettentypen.

Ratgeber & Wissen

Verpackungsmaterialien und Ladungsträger müssen beim Transport und insbesondere beim Export in ferne Länder via verschiedener Transportmodi viele Aufgaben und Ziele erfüllen. Wichtige Aufgaben von Verpackungen für den Transport und in der Logistik sind z. B. der Schutz gegen Beschädigungen und Diebstahl, die Gewährleistung eines hohen Volumennutzungsgrades, eine exakte Positionierung von Bauteilen für die industrielle Weiterverarbeitung, die Funktion als smarte Verpackung bzw. Ladungsträger und der umweltfreundliche und nachhaltige Einsatz in Mehrwegsystemen (1). Daher ist es besonders wichtig, dass sich Unternehmen vor dem Warenexport genau informieren. 

Exportverpackungen und Ladungsträger

In der internationalen Logistik und dem Transport werden vielfältige Verpackungen und Ladungsträger eingesetzt. Beispielsweise werden in (teuren) Schiffscontainern spezielle Paletten verwendet, da Europaletten den Platz in 20 Fuß- bzw. 40 Fuß-Seecontainern nicht optimal nutzen können. Besser sind Industriepaletten (Maß: 1000 x 1200 mm) oder spezielle Container-Paletten mit den Maßen 760 x 1140 mm (Typ F 76, CP5-Format) und 1140 x 1140 mm (Typ F 11, CP3-Palette). Dabei passt die F11-Palette exakt zweimal nebeneinander in einen 20 Fuß-Container (B 2330 x 5900 mm) und die schmalere F 76-Palette kann in Dreierreihen in 40 Fuß-Containern (B 2330 x 11780 mm) verstaut werden. 

Auch für den internationalen Lufttransport und die Logistik existieren spezielle leichtgewichtige genormte Luftfracht-Container (Unit Load Devices) und Ladungsträger aus Aluminium und Kunststoff. Sie besitzen ihre eigenen IATA-Codes, durch die sie eindeutig identifiziert werden können. Dabei sind Luftfrachtcontainer (Typen: LD 1 bis LD 11) und Ladungsträger (Typen: LD 7, 8, 11) immer für bestimmte Flugzeugtypen geeignet. Beispielsweise besitzen die häufig gebrauchten, abgeschrägten und halbbreiten Luftfracht-Container des Typs LD 3 (Code: AKE/ AVE) Innenmaße von 1,4 x 1,4 x 1,5 m und eine Außenhöhe von 1,6 m (2). Bei den LD7-Luftfracht-Paletten aus Aluminium existieren zwei Varianten. Die Standard-LD7-Palette (Code: PAG, PAJ) besitzt die Maße 3,1 x 2,2 m. Die 10-Fuß-Variante ist 0,2 m tiefer (Code: PMC, PQP). Mittlerweile existieren auch umweltfreundliche und nachhaltige Luftfracht-Paletten aus anderen Materialien wie leichtem Karton. Daher müssen sie keine Exportrichtlinien wie die International Plant Protection Convention (IPPC) bzw. die International Standards for Phytosanitary Meassures (ISPM 15) erfüllen. Bei diesen Paletten entfällt auch die Begasung oder Hitzebehandlung. 

Auf Güterzügen und Lkw werden in der nationalen und internationalen Logistik überwiegen 20 Fuß- bzw. 40 Fuß-(See-)Container verwendet. Daher werden hier die gleichen Palettentypen genutzt. 

Mehrwegsysteme bei den Transportverpackungen sind besonders ökologisch. Im Bereich der Paletten existieren sog. Europalettenpools, in denen Unternehmen ihre Paletten tauschen können. Aber auch Industriepaletten, die besser in Container passen, sind im Europool tauschfähig. 

Normen für Exportpaletten und Verpackungen

Der IPPC-Standard ISPM 15 soll insbesondere die Einschleppung und Verbreitung von Pflanzenschädlingen beim Export von Waren auf Holzpaletten in andere Länder verhindern. Dazu sind gemäß ISPM 15 Maßnahmen wie die Hitzebehandlung, Entrindung, IPPC Markierung, etc. notwendig. Der ISPM 15 wurde bisher in rund 200 Ländern umgesetzt. Um diese Maßnahmen zu umgehen, werden Exportpaletten auch aus anderen Materialien wie Kunststoff, Pressholz und Aluminium hergestellt. Sie werden nach ISPM 15 zertifiziert. 

Nachhaltige Logistik: Verpackungsmaterialien

Beim internationalen Transport und der Logistik werden viele unterschiedliche Verpackungsmaterialien genutzt. Zu den Exportverpackungen gehören Karton, Holz, Pressholz, Blech, Luftpolsterfolie, Verpackungsfolien, Aluminiumsperrfolie, Kunststoff, Klebeband, etc. Beim Export unterliegen die Ladungsträger und die Verpackungen unterschiedlichen Beanspruchungen durch das Klima und die Handhabung. Viele Unternehmen schreiben mittlerweile auch hier die Nachhaltigkeit und die Schonung der Umwelt groß. Ökologische, mehrwegfähige oder leicht recyclefähige Verpackungen und Verpackungsmaterial sind im Kommen - auch weil der Kunde das so will. Zu den nachhaltigen Verpackungsmaterialien (4) auch für den Export gehören recyclebare und biologisch abbaubare Kartons, umweltschonende Stretch Folie und Klebeband, Graspapier, umweltfreundliches Füllmaterial, Bio-Luftpolsterfolie, nachhaltige Isolierverpackungen, u. v. m. Exportverpackungen aus Holz folgen insbesondere dann den Nachhaltigkeits-Zielen, wenn sie aus nachhaltigem Holz gebaut wurden. Hier existieren zur besseren Erkennbarkeit einige Öko-Siegel (5) wie FSC, PEFC, Rainforest Alliance, Nature Plus, u.a. Für die nachhaltige Logistik eignen sich auch ökologische Exportverpackungen aus Karton und bis zu dreifach verstärkte Starkwellpappe. Sie sind besonders kostengünstig, leicht, belastungsfähig und schonen die Umwelt, da sie recyclebar und leicht zu entsorgen sind. Kartons und Starkwellpappe sind auch für hohe klimatische Belastungen geeignet und besitzen eine hohe Nassfestigkeit. 

Kunden fordern von Unternehmen heutzutage eine nachhaltige Logistik. Die Rohstoffe ökologischer Verpackungen müssen wieder in den biologischen oder technischen Kreislauf zurückgeführt werden können (Cradle to Cradle-Prinzip, 6). D. h. die Verpackungen müssen recyclebar und biologisch abbaubar sein. Seit 2019 (Novellierung 2022) ist in Deutschland das Verpackungsgesetz (VerpackG) gültig. Es legt u. a. auch eine Recyclingquote und die Vermeidung von Verpackungsmüll fest. Unternehmen, die Verpackungen erstmals in Deutschland in Verkehr bringen, müssen diese bei einem dualen System (z. B. dem Grünen Punkt) lizenzieren. Diese Zahlen dann beispielsweise an den Grünen Punkt (Lizenzgeber) eine Gebühr für das Sammeln, Sortieren und Verwerten. Generell gilt das VerpackG auch für alle Hersteller und Importeure von Waren sowie Online-Händler, die Ware zusätzlich verpacken, z. B. in Versandkartons. Das Gesetz stellt somit die Nachhaltigkeit im Verpackungsbereich sicher. 

Literatur:

1 BITO Fachwissen, Aufgaben moderner Transportverpackungen und Ladungsträger, Link 

2 Maße und Abmessungen: Luftfrachtcontainer & Luftfrachtpaletten, Röhlig Logistics, Link 

3 Mehrwegsysteme, Die kleinen Helfer der Logistik, GS1 Germany, Link 

4 Nachhaltige Verpackungsmaterialien, Verpackung Online, Link 

5 Nachhaltiges Holz: Was die Öko-Siegel FSC, PEFC und Naturland wirklich aussagen, Impleco GmbH, Link 

6 Nachhaltigkeit, Nachhaltige Verpackung in der Logistik, DHL Freight Connections, Link 

BITO Landingpage Nachhaltigkeit, BITO engagiert sich beim Thema Nachhaltigkeit, Link 

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